Meer, Meer, Meer - endlich ans Meer

Doch erst einmal Rückreise antreten.

Zurück mit dem Minivan nach Chiang Mai. Auf das schlimmste gefasst, nicht gefrühstückt, damit der Magen nicht durchdrehen kann. Ja …die Hinfahrt war wirklich schlimm. Doch die Buchung mit der „offiziellen“, vom Staat Thailand autorisierten und auch (laut eigener Aussage) einzigen Busgesellschaft hat sich als gute Entscheidung herausgestellt. Der etwas ältere Herr erwies sich als sehr ruhiger und nicht mehr so abenteuerlustiger Fahrer und nahm gemächlich Kurve für Kurve. Wir kamen entspannt, ebenfalls nach fast 3 Stunden wieder in Chiang Mai an. Doch hier wollten wir nicht Zeit verlieren. Also ging es per Taxi direkt weiter zum Flughafen. Von hier aus testeten wir die 3. asiatische Fluggesellschaft in 2 Wochen: „Nok Air“. Zurück nach Bangkok. Schon wieder. Doch glücklicherweise auch wieder ohne Übernachtung. Kurz Gepäck eingesammelt, diesmal bei „Air Asia“ eingecheckt und ab in den nächsten Flieger nach: Krabi.

Eine abenteuerlich Busfahrt und einen nächtlichen Spaziergang mit einem anderen Pärchen (auf der Suche nach dem Hotel) später waren wir fast schon am Meer. Ja eigentlich hat Krabi Town einen Strand. Glauben wir zumindest. Doch hier wollten wir nur die angebrochene Nacht kurz rasten. Denn nachts reist es sich auch in Thailand schwer. Also in Krabi Town nur ein Zwischenstopp in einem etwas schäbigen (naja, so schlimm war‘s auch nicht!) Hotel eingelegt. Leider hat einer von uns das 7eleven Mikrowellen essen nicht so gut vertragen und hat die Nacht anstatt im Bett, auf der Porzellanschüssel verbracht...

Schon Angst gehabt, morgens nicht mehr weiter zum eigentlich Ziel reisen zu können, aber Arschbacken wurden zusammen gekniffen, rein ins teure Taxi, dass wir uns unter den gegebenen Umständen einfach mal gönnten und dann ging es ins Beachresort.

Hotel dort stellte sich totaler Glücksgriff heraus. Ein traumhaftes, riesengroßes Zimmer. Hier machte es auch Spaß die Nachwirkungen der kleinen Lebensmittelvergiftung im recht hübschen Bad auszukurieren. Und auch der Strand war nicht weit entfernt. Soooo schön war unser Strandabschnitt aber leider nicht. Er lud nicht so recht zum langem Bad im kühlen Nass (ok, gelogen, Badewannentemperatur trifft es eigentlich eher) ein. Also was tun? Immerhin waren 3 Tage Strandabhängen geplant. Man könnte ja eventuell einen Roller mieten. Nur schade dass nicht jeder einen Führerschein hat.

Also musste die Jenny endlich, endlich, endlich mal all ihren Mut zusammen nehmen und sich das erste Mal in ihrem Leben auf so einen Teufelsroller schwingen! Eigentlich wollte sie das ja schon in Vietnam ausprobieren, hatte aber dort wohl zu viel Schiss. Mit der mentalen Unterstützung des Wegbegleiters, der immer noch Angst um seine Verdauung hatte, hat es dann endlich mal geklappt. Überzeugungsarbeit musste nur noch bei der Hotelangestellten geleistet werden, sie war anfangs recht misstrauisch einer kompletten Rollerfahranfängerin eins der Mopeds zu leihen. Doch mit quietschenden Reifen, einer kleinen gefahrenen Kurve und gutem Zureden durften wir dann den Mietvertrag endlich ausfüllen. Geld überzeugt letztendlich jeden :) . Da wir selbst der Meinung waren, dass ein bisschen Fahrpraxis nicht schlecht wäre, musste die Fahrerin erst mal alleine 400 m inkl. Kurve bewältigen, bevor sie dann ihren Passagier, der sich etwas ängstlich hinten drauf setzte, aufsammelte. Noch mal die kurze Stecke inkl. Kurve zusammen fahren, bevor es in den „real life Verkehr“ geht.

Leider hatten wir hier schon unseren ersten Zwischenfall. Nicht beim Kurvenfahren. Nicht beim Bremsen. Nur beim für-eine-Sekunde-mal-nicht-auf-die-Straße-gucken, weil-der-Beifahrer-am-wichtigsten-Utensil-der-Thailänder-rumfummelt: DER-HUPE!

Denn plötzlich lag SIE mitten im Weg. Sie, die sich leider nicht durch die Hupe ablenken lassen hat und auch das Tuckern des Motorrollers komplett ignorierte. Einfach genau in dem Moment die Straße überqueren wollte, als wir zwei Fahranfeänger angebraust kamen. Sie schlängelte sich einfach so über die Straße, ohne zu gucken, ob die Bahn frei ist. Die Schlange.

Der Reflex reichte nur aus um zu bremsen, anstatt Gas zugeben. Zum Glück oder auch nicht, wer weiß das schon. Thema: Wie verhalte ich mich, wenn ich auf eine Schlange mit einem Motorroller zubewege und nur 3 Minuten Fahrpraxis hab - das Thema wurde leider nie in der Fahrschule behandelt. Bremsen funktionierten super, denn der Roller blieb direkt vor der Schlange stehen.

Die Fahrerin schrie: „zurück, zurück, zurück“ paddelte mit den Füßen und versuchte in Panik den Rückwärtsgang einzulegen. Naja…..den erfinden wir noch erst mal an dem Ding „Hex Hex“. Tja also Gashebel betätigt. Zum Glück mit angezogener Bremse. Sonst wäre das Trio (zwei Menschen und der Roller) ganz laaangsam über die Schlange hinweg gerollt. Der Beifahrer wunderte sich in diesem Moment wahrscheinlich immer noch, warum so abrupt gebremst wurde und er sich die Zähne samt Kiefer an ihrem Rücken angeschlagen hat.

Die Schlange war in Wahrheit „nur“ eine riesige Königskobra, welche sich nun bedrohlich aufbäumte und nach dem Roller schnappte. Hatte wohl mittlerweile doch was von dem Theater mitbekommen.... Zum Glück erkannte nun auch der Beifahrer die Situation (endlich!) und half der Pilotin das Gefährt in eine sichere Entfernung nach hinten zu bugsieren (endlich!) und unsere beflippfloppten nackten Füßis in Sicherheit zu bringen. Was für ein Schock!

Selbst die Hotelangestellte war überrascht, dass wir Touristen diese eine Kobra gleich an unserem zweiten Tag zu Augen bekommen. Sie hatte nie eine Kobra gesehen und war auch ein bisschen erschrocken. Hurra. Wir haben einfach das volle Abenteuerpaket gebucht. Nun denn. Nichtdestotrotz wurde den Tag noch das kristallklare Wasser an Traumstrand entdeckt.

Das Moped wurde der beste Freund und war insgesamt 3 Tage ständiger Reisebegleiter. Gemeinsam ging es mit ihm ebenfalls an den wunderschönen Railay Beach, wo Touristen für viel Geld einen traumhaften Strand beherbergen dürfen. Wir hatten für deutlich weniger Budget auch die Chance diesen bei Tageslicht zu erkunden. Hier wird geklettert, gebadet, gesonnt und von den meisten viel Geld ausgegeben.

Leider konnten wir die kleine Halbinsel am ersten Tag nicht komplett erkunden, da wir immer ein wenig spät unterwegs waren und vorher auch immer noch die Wasserqualität der anderen Strände testen mussten. Ja…..die war überall fantastisch. Ein wenig salzig, aber die Temperatur immer genau richtig.

Am darauffolgenden Tag also noch einmal von Aonang 5 Kilometer nach Railay. Diesmal im Kajak! Denn wir wollten unbedingt den Aussichtspunkt und die versteckte Lagune in der Südspitze der Halbinsel erklettern. Ja..erklettern ist genau die richtige Umschreibung. Kam man noch kraxelnd an den Aussichtspunkt, so musste die Lagune erst einmal gesucht werden. Nach einem Fehlversuch (auf 1/3 der Stecke kamen andere kletternd entgegen und leugneten das dies der richtige Weg sei) gelang es uns den zweiten Abstieg zu finden, wo auch die Lagune tatsächlich zu finden war. Hier konnte man wirklich nur noch durch vollen Körpereinsatz und unter Mühe und Not den Ab- und Aufstieg bewältigen. Naja 90° Steigung ist einfach 90° Steigung. Unten angekommen waren alle der Meinung „das hat sich gelohnt“! Ein Blick auf die Uhr offenbarte nur leider, dass wir nur noch knapp 1 1/2 Stunden Zeit hatten um zurück zu klettern und das Boot rechtzeitig zurückzupaddeln. Um 18 Uhr mussten wir zwingend zurück sein. Tja. Also alle restlichen Kräfte gesammelt nach 20 minütiger Kletterei (hin hatten wir über 35 Minuten gebraucht) waren wir immerhin schon am Boot und paddelten wie die Verrückten. Geschafft, natürlich. Sogar mehr als pünktlich. Eine letzte Nacht in einem traumhaften Zimmer. Ja wunderschön war es an der Andamanensee. Trotz all der Anstrengungen, Sitzungen und der wilden Tiere….

Trotzdem ruft das nächste Abenteuer, das nächste Reiseziel. Mehr Meer!

Koh Phangan oder auch Ko Pha Ngan wir kommen!

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Kommentare: 4
  • #1

    DerMagenDarmGeschädigte (Mittwoch, 19 Februar 2014 23:25)

    Wieso nicht einfach mal werben....Das Hotel war zwar echt ein wenig abseits....aber der Wohlfühlfaktor, die Angestellte (hatte mal Coffeeshop in Bangkok), der nicht englischsprechende Hotelchef und das weltbeste Massaman-Curry sind allemal der Reise wert.............Ich will zurück.....nicht nach Westerland...nein nach Krabi.... I Love Pai...aber...........Andamanensee...ich komm gern wieder vorbei....

  • #2

    C.R.S. (Sonntag, 23 Februar 2014 10:23)

    Super schöne Bilder ....

  • #3

    sabrina (Sonntag, 23 Februar 2014 13:14)

    Viel Spaß Euch beiden.!!!!

  • #4

    Kubi (Freitag, 07 März 2014 10:21)

    Wie jetzt? Die Königskobra direkt vor der Nase (bzw. vor den Füßen), die selbst die dort Ansässigen nur selten zu Gesicht bekommen und dann kein Foto gemacht? tsts... ;-)
    Ne, mal im ernst, gut dass euch nichts passiert ist...
    ..mal abgesehen von dem Biss, der für Menschen durchaus tö...ich meine...unschön ausgehen kann, hätte so ein Sturz vom Roller auch sein übriges tun können.

    Also gut, dass ihr heil aus dieser Sache rausgekommen seid! Freue mich auf weitere Berichte und wäre auch gerne an diesem tollen Strand gewesen...
    ...aber mit diesen schönen Bildern ist man ja quasi auch fast "vor Ort" ;-)

    Viele Grüße!