Schon seit vielen Jahren wollte ich unbedingt mal nach Prag, im März diesen Jahren war es endlich so weit. Ich hatte ein paar Tage Resturlaub, die verballert werden mussten und da ich keine Lust hatte die Zuhause zu verbringen, war klar: es ist Zeit für die tschechische Hauptstadt. Zuerst wollen evtl. Freunde mitkommen, aber da die nicht so entscheidungsfreudig waren, buchte ich kurzerhand meine Bustickets alleine. Mit dem Flixbus ging es über Nacht von Hamburg nach Berlin und weiter nach Prag. Nach ca. 10 Stunden waren wir schon da. Mitten in den frühen Morgenstunden strandete ich an einem einsamen Hauptbahnhof und bahnte mir den Weg in der Dämmerung zu meinem Hostel. Glücklicherweise war mein 6-bed Dorm leer, so dass ich um kurz nach 7 Uhr schon einchecken durfte und mich noch ungestört ein bisschen ins Bettchen kuscheln konnte. Die Busfahrt war zwar recht komfortabel, aber viel geschlafen hatte ich nicht.
 
Ein paar Stunden später war ich fit und startete in meine 5 Tage Erkundungstour. Genug Zeit um es ruhig angehen zu lassen und genug Zeit um sich mindestens zweimal am Tag bei einem leckeren Kaffee in einem der unzähligen gemütlichen Cafés aufzuwärmen. Die Jahreszeit war nicht perfekt für einen Städtetrip, ich war froh meinen dicken Wintermantel, Mütze und Handschuhe dabei zu haben, es war nämlich meist schweinekalt und die Sonne ließ sich in den 5 Tagen leider auch nur selten blicken. Nichtsdestotrotz hatte ich eine schöne Zeit, es war so schön endlich mal wieder für ein paar Tage raus zukommen und eine neue Stadt zu entdecken. Und Prag hat wirklich viel zu bieten, Kultur an jeder Straßenecke. Da ist natürlich das Stadtzentrum, mit seinen vielen verwinkelten Gassen, die vielen Kirchen, Museen, zwei Burgen, die Moldau zum Flanieren. In der Neustadt gibt es viele Restaurants und Bars und auch Nachts ist auf den Straßen sehr viel los und ich fühlte mich auch in der Dunkelheit nie unwohl. Feiern war ich nicht, für die berühmten Pubcrawls fühle ich mich mittlerweile echt zu alt. Mit 20-jährigen um die Wette zu saufen ist einfach nicht so mein Ding und da ich den ganzen Tag meist auf den Beinen war, fiel ich abends einfach nur noch todmüde ins Bett. Was leider einen Haken hatte: Bedbugs. Zuerst dachte ich, ich hätte Mückenstiche. Was in Anbetracht dessen, dass es Mitte März war und wir auch kein Fenster hatten, wo sie hätten rein fliegen können, etwas naiv war. Erst zu Hause checkte ich, dass ich von den Bedbug-Monstern im Schlaf gebissen wurde. Da kann das Hostel noch so schick und sauber sein, vor diesen Viechern ist man wirklich nirgends sicher.
 
Trotzdem hatte ich ein paar sehr schöne Tage, Prag ist toll!