Myanmar - Teil 5: Inle Lake

Als ich den Bus bestieg bekam ich eine kleine stille Panikattacke. Die Sitze waren alle super eng! Die Personen vor mir hatten ihre Lehne komplett nach hinten gelehnt und ich kam noch nicht mal in meinen Sitz rein. Das ging nur, nachdem ich auch meine Rückenlehne zurück lehnte. Meine Beine musste ich anwinkeln und auch noch meinen Handgepäcks-Rucksack auf den Schoß nehmen, weil ich ihn oben in die Gepäckablage, was ca. 10 cm maß, überhaupt nicht reinbekam. Ich hätte ihn vielleicht unter den Sitz bekommen, aber dann hätte ich ihn dort auch nie wieder rausbekommen...
Also saß ich da, wie eine Ölsardine mit Rucksack auf dem Schoß und neben mit ein anderer Backpacker, der innerlich wahrscheinlich genauso abkotze wie ich.

Für eine 12-stündige Busfahrt kann man sich keinen besseren Komfort wünschen.

Die Fahrt war auch wirklich sehr anstrengend. Arktische Klimaanlagenkälte, laute burmesiche Musik und mit dem riesigen Bus die dunklen, kurvenreichen Straßen zu fahren machte mir Angst. Die Vollbremsung und das schwarze Nichts, das ich sah, als ich aus dem Fenster schaute, trug auch nicht gerade dazu bei, dass ich mich wohler fühlte.

Gott sei Dank sind wir heil angekommen, morgens um 4 Uhr in Nyaung Shwe am Inle See. Unser Bus, bzw. wir Touristen wurden schon von den Taxi und Tuk Tuk Fahrern erwartet, die uns ihre Dienste anbieten wollten.

Wir waren 4 Personen die keine Unterkunft gebucht hatten und fanden recht schnell einen Fahrer, bzw. er fand uns, der uns zu einem Guesthouse fuhr, in das wir sofort einchecken und uns ins Bett legen konnten.

Ausgeschlafen machte ich mich dann gegen Nachmittag auf dem Weg das kleine Örtchen zu erkunden und der erste Halt war ein Handyshop, wo ich mir endlich eine SIM Karte zulegte. Ich brauchte dringend stabiles Internet. Außer in Yangon und Bagan, war das nämlich bisher, wenn überhaupt vorhanden, wirklich miserabel in den Unterkünften. Ich übergab den Mitarbeitern des gewählten Telekommunikationsshops mein Telefon und ein paar Kyat und war nach wenigen Minuten mit dem world wide web to go verbunden. Großartig! Danach brachte ich meine Wäsche zur Laundry, gönnte mir eine Massage und organisierte mir eine Bootstour über den Inle See für den nächsten Tag. Zum Abendessen traf ich mich noch mal mit Nadine und Rowena, die beiden waren auch in der Stadt und wir schlemmten in einem kleinen, feinen Restaurant mit göttlichen vegetarischen Speisen.

Zur Inle See Tour nächsten Tag teilte ich mir ein Bötchen mit zwei Männern aus den Staaten. Morgens auf dem See war es sehr kalt, aber auch wunderschön mystisch und wir fuhren auch an einigen Fischern vorbei die uns fotogen ihre Technik präsentierten. Wir düsten durch schwimmende Gärten und Dörfer vorbei, besuchten Tempel, Handwerksbetriebe und die dazugehörigen Shops. Ein wunderschöner Tag mit vielen Eindrücken. Der See hat mir wirklich sehr gefallen und ich wäre gern noch weiter gefahren, zum Sonnenuntergang ging es aber wieder nach Hause.

Nächten Tag schnappte ich mir einen fahrbaren Untersatz und erkundigte auf eigene Faust die Umgebung um den See. Ebenfalls sehr interessant, da es ein paar Höhlen zu besichtigen gab und ein Weingut. Auch an einem Trauerzug kam ich vorbei. Da der See wirklich groß ist und eine komplette Umfahrung nicht möglich, nahm ich mir zusammen mit meinem Bike ein Boot, das uns auf die andere Uferseite brachte. Eine sehr rasante fahrt. Auf der anderen Seite angekommen besuchte ich noch einen Tempel und sah dann zu schleunigst nach Hause zu radeln, da es langsam dunkel wurde und es natürlich kein Licht am Fahrrad gab.

Abends ging es noch mal in das phantastische Restaurant, diesmal alleine, Nadine und Rowena waren am Morgen abgereist. Für mich ging es nächsten Tag weiter, wieder mit dem Bus, aber vorher gönnte ich mir noch eine Massage. Die Wanderung bei Hsipaw hat ein paar Nackenverspannungen hinterlassen, die wegmassiert werden mussten.


Ein Video mit Ausschnitten vom Inle Lake (Achtung, ist ziemlich lang geworden):

und hier die üblichen Bilder:

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Kommentare: 1
  • #1

    Hamstermann (Montag, 05 Februar 2018 00:07)

    Jen.. es gibt von dir keine üblichen Bilder. Die sind alle besonders. Danke daß du das mit uns teilst.
    Und immer wieder: Respekt vor deinem Mut.