Myanmar - Teil 4: Hsipaw & Trekking

Morgens um 8 Uhr ging es für uns drei Mädels mit einem Tuk Tuk zum Bahnhof von Pyin U Lwin. Nadine hatte bereits am Tag zuvor ein Ticket für die begehrte Touristenklasse erworben, diese waren allerdings mittlerweile nicht mehr verfügbar, weshalb Rowena und ich mit der 3. Klasse vorlieb nehmen mussten. Also machten wir es uns auf den Holzbänken zwischen den Einheimischen und deren Einkäufen (der Zug kam aus Mandalay) so gut es ging bequem. Die 7-stündige Fahrt war sehr unterhaltsam und die Zeit verging wie im Flug. Verhungern musste man auch nicht, wenn man mutig genug war das Essen der durch den Zug streifenden Händler zu kosten. Von Nudeln über Nüsse, Kaffee und Süßigkeiten gab es alles, was das Herz begehrt.

Das Highlight der Fahrt ist die Überquerung des Goteik-Viadukts im Schneckentempo. Aufgrund der technischen Bedingungen und der topographischen Verhältnisse gilt dieses Bauwerk als Meisterwerk von Weltstandard. Es handelt sich um die höchste Brücke in Myanmar und die größte Eisenbahn-Bockbrücke der Welt zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung 1900. Sie hat eine Gesamtlänge von 689 m (Quelle Wikipedia).

 

Die meisten Touristen (es gibt erstaunlich viele deutsche und französiche Reisegruppen mit Herrschften im Alter 50+) sind direkt nach der Brückenüberquerung ausgestiegen um dann zu im Reisebus wieder nach Mandalay zurück zu fahren. Also war die 1. Klasse fast leer, sodass Rowena und ich unsere etwas geschundenen Popos dann in die fluffig gepolsterten Sitze der 1. Klasse schwingten und Nadine Gesellschaft leisteten.

In Hsipaw angekommen wartete schon jemand von Mr. Charles am Bahnhof um die Reisenden mit dem Tuk Tuk einzusammeln (es gibt pro Richtung nur einen Zug pro Tag und Mr. Charles ist die dominierende Herberge der Stadt).

Dort buchten wir dann auch direkt unseren Trek, weshalb wir den Weg nach Hsipaw auf uns genommen hatten. Nadine und ich entschieden uns für den 3-Tage Trek und waren dann auch zusammen in einer Gruppe und Rowena für den 2-Tage Trek, weshalb sich unsere Wege vorerst am nächsten Tag trennten.

Unser Hauptgepäck konnten wir bei Mr. Charles deponieren und zogen dann in früher Morgenstund mit unserem kleinen Rucksack und den anderen Reisenden unserer 7-Personen Gruppe los.

Wir hatten einen jungen Guide, der sehr gut englisch sprach und uns mit allerhand Informationen über die Einheimischen und das Landleben in Myanmar versorgte. Die Landschaft war wunderschön und in jedem Dorf, in dem wir vorbei kamen, begrüßten uns die Kinder mit einem strahlenden Lächeln und euphorischen "hello" Geschrei.

Übernachtet haben wir im Dachgeschoss einer Familie, wo für uns Matratzen und viele Decken ausgelegt wurden und der Männer- und Frauenschlafbereich durch ein aufgehängtes Bettlaken räumlich getrennt wurde. Das Schnarchen von der anderen Seite war natürlich klar und deutlich zu hören.

Wir wurden hervorragend mit vegetarischer Hausmannskost verköstigt und saßen am kühlen Abend noch bei einem Lagerfeuer zusammen.

Nächsten Tag ging die anstrengende Wanderung weiter und die Landschaft wechselte von Berge zu Feldern, Wald und kleine Dörfer. Wir nächtigten bei der Mama unseres Guides. Die Familie hat uns total herzlich empfangen und wir fühlten uns sofort pudelwohl. Die Toilette im Garten war pikobello sauber und es gab sogar ein richtiges Waschhaus, wo man sich mit Schöpfkelle das 10°C kalte Wasser über den Körper kippen konnte. Nach einem heißen und anstrengenden Tag eine wunderbare Abkühlung. Auch "Mama" verköstigte uns mit einem hervorragendem Mahl und zur Verdauung gab es selbstgebrauten Reisschnapps. Wir waren alle irgendwie traurig, dass wir am nächsten Tag nach einem ausgiebigem Frühstück diesen wunderbaren Ort und die herzlichen Gastgeber wieder verlassen mussten und sich somit auch unser Trekking sich dem Ende neigte.


Es war ein unvergessliches Erlbenis. Unsere Trekkinggruppe hat gut harmoniert und die Herzlichkeit der Burmesen uns Fremden gegenüber ist einfach einmalig gewesen und sehr beeindruckend.Auch die Landschaft war sehr schön und abwechslungsreich.


Zurück in Hsipaw gingen wir noch mal zusammen Abendessen und nächsten Tag erkundigte ich alleine mit dem Fahrrad noch ein bisschen die Umgebung, bevor die Reise gegen Abend mit dem Nachtbus zum Inle See weiterging.

 


Video von unserem tollen Homestay bei Mama:

Und hier die übliche Bildergalerie:

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