Panama City

Hola Amigos!

Heute melde ich mich mal aus einer gaaanz anderen Ecke der Erde. Gestern Abend bin ich nach zwei sehr langen Reisetagen in Panama City angekommen.

Nachdem feststand, dass ich meinen Job in Österreich aufgeben werde, fing ich an nach Flügen zu gucken und entdeckte zufällig dieses Schnäppchen:

Diesen unschlagbaren Preis konnte ich einfach nicht widerstehen und buchte ein paar Tage später.

Den Dezember verbrachte ich bei meiner Familie und holte mir meine Heimatdosis ab, feierte Weihnachten und Silvester wie es sich gehört und nicht arbeitend im Hotel. Herrlich war's!

Da mein Flug über München ging, machte ich mich einen Tag vorher in der Früh auf den Weg. Ich fuhr von Schleswig Holstein mit der Bahn zum Hamburger Hauptbahnhof und da mein Zug sehr trödelig unterwegs war, verpasste ich den ICE um Haaresbreite. Ich drückte noch auf den Türöffner, aber nix passierte und 2 Sekunden später setzte sich der Zug in Bewegung. Ohne mich halt. Super. Glücklicherweise fährt der ICE alle Stunde von HH nach München und ich hatte ein flexibles Rali and Fly Ticket gebucht und keine Sitzplatzreservierung. Nahm also einfach den nächsten Zug.

In München angekommen musste ich weiter mit der U-Bahn und einem Regionalzug um zu meinen Hotel in Flughafen nähe zu kommen. Da ich den Bahnsteig von dem der Regionalzug abfuhr nicht direkt finden konnte verlor ich wertvolle Umsteigeminuten und stand dann ein zweites mal vor den geschlossen Türen des Zuges und konnte nicht mehr mitfahren. Auch hier musste ich wieder eine Stunde warten. Ab dem Zeitpunkt war ich dann echt genervt und fragte mich, ob mir mein Schicksal hier irgendwas mitteilen will?!

Naja, so schnell gebe ich nicht auf und um 20 Uhr kam ich dann auch mal beim Hotel an.

Dort buchte ich noch den Flughafenshuttle für 7 Uhr am nächsten Morgen, futterte etwas und ging bald ins Bett.

Wecker zum Glück gehört, machte mich dann fertig und ging rechtzeitig nach draußen für den Shuttle. Da es wild am schneien war, stellte ich mich vor den Hoteleingang unters Dach. Wohin auch sonst? Dort wartetet ich. Und wartete. Keiner kam. Dann bekam ich mit, das um die Ecke des Hauses ein Auto stand und bin schnell hin gelaufen, gerade noch rechtzeitig um das Auto aufzuhalten. Der Fahrer hatte verpeilt, dass er mich mitnehmen sollte und wollte ernsthaft ohne mich aufbrechen! Naja, gerade noch mal gut gegangen und trotz Schneegestöber rechtzeitig am Flughafen angekommen.

Am check-in Schalter wurde ich nach meinen Rückflugticket gefragt, da ich ja nur One-way gebucht hatte. Hui, darauf war ich zwar vorbereitet, hatte aber gar nicht mehr dran gedacht. Etwas zitternd drückte ich ihr meinen für 19 € online erworbenen Flugplan in die Hand und vergaß kurz zu atmen....

Info: Panama und auch Costa Rica verlangen ein Rück- oder Weiterflugticket, damit man einreisen darf. Da die Airline dich auch wieder nach Hause befördern muss, wenn deine Einreise abgewiesen wird, kontrollieren die das leider auch sehr streng.

Es gibt leider keine 20 € Flugtickets zu buchen, sowie ich und der Exfreund es damals in Indonesien gemacht hatten, die man dann einfach verfallen lassen kann. Weshalb ich zum ersten Mal von dem Service gebraucht gemacht habe, dass eine Agentur für mich ein stornierbares Ticket bucht und mir die Bestätigung schickt. Also die Flugbuchung gibt es wirklich, ich habe nachgeschaut. Demnach fliege ich m 28.03. In der Business Class von Panama City über Costa Rica und München nach Berlin :-). In 6 Wochen stornieren die das Ticket wieder für mich. Vielleicht reicht die Zeit noch, dass ich es auch als Vorlage beim Grenzübergang nach Costa Rica verwenden kann. Hehe.

Naja, wie dem auch sei, die Flugbuchung wurde akzeptiert, auch ohne, dass sie die Flugnummer nachgeschaut hat. Ich war verwundert, als das boarding rechtzeitig begann, trotz des miesen Wetters da draußen. Als mein Boarding Pass gescannt wurde, blinkte es rot und piepte. Ohwei, was ist denn nun los? Ich musste noch mal mein Fake Rückflug Ticket vorzeigen.

Doch da hab ich mich zu früh gefreut, letztendlich ist unsere Maschine anstatt um 9:30 Uhr zu starten erst gegen 12 Uhr losgeflogen.
Schuld war, dass wir wie alle anderen Trillionen Flugzeuge natürlich enteist werden und noch auf einen neuen freien Slot für den Start warten mussten. Es war nur ein Startbahn zur Zeit nutzbar, da die beiden abwechselnd geräumt werden mussten und dann kreisten ja auch noch einige Flugzeuge in der Luft, die endlich landen wollten.

Als wir an der Reihe waren zum enteisen zu fahren, kam der kleine Schubwagen an und sollte uns aus der Parking Position ziehen. Tja, leider ließen die Bodenverhältnisse es nicht zu und außer das Flugzeug ein bisschen hin und her zu ruckeln, bewegen wir uns keinen Meter. Dann musste Streusand geholt werden, leider war auch das erfolglos. Damit wir nicht auf die Schneeschmelze warten müssen, hatte der Pilot nun den Plan gefasst, dass er das Flugzeug selbst aus der Parkposition manövrieren wird, dazu musste allerdings erst mal der Schneehaufen vor dem Flugzeug weggeräumt werden, sonst wäre dieser in die Triebwerke gesaugt worden, was für die Flugtauglichkeit wahrscheinlich auch nicht so dolle ist. Nun gut, als das erledigt war, teilte uns der Pilot mit, dass er jetzt noch mal auf Toilette muss, und dann geht es auch wirklich los. Die meisten Passagiere haben nur noch gelacht, das ganze Prozedere war so schön lächerlich. Ein paar wenige Nörgler ließen natürlich Sprüche los wie "mit Condor flieg ich nie wieder, so eine scheiß Airline". Während der Schnee senkrecht an unseren kleinen Fenstern vorbei sauste. Man man man.

Der Flug war ausgebucht, komischerweise waren die beiden Plätze neben mir frei. Während des ganzen Theaters malte ich mir schon aus, wie ich, sobald wir im Flug sind und die Anschnallzeichen erloschen, mich in die Horizontale begebe und noch schön ein paar Stunden des Fluges verschlafen kann. Naja, als wir in endlich in der Luft waren und die Anschnallzeichen erloschen und ich am Overhead Bin war um aus meinem Rucksack meine Ohrstöpsel und Schlafmaske zu kramen, stand plötzlich das Mädel, die in der Mitte eine Reihe vor mir saß an und fragte, ob sie sich dahin setzen kann. Arg! Ich überlegte kurz, ob ich Arschloch bin und einfach kack frech sage, nee, will ich nicht, aber ich da ich wusste, dass der Typ neben ihr so schön nach Achselschweiß stank, brachte ich es nicht übers Herz. Und ärgerte mich die gesamten 10 Flugstunden drüber.

Kurz bevor der Landeanflug begann informierte man uns, dass die Leute, die nach Panama weiter fliegen werden, aufgrund der Verspätung auf einen späteren Flug umgebucht wurden und wir trotzdem direkt vom Rollfeld abgeholt werden, da auch die Maschine schon im boarding ist. Es wurde gebeten, dass die 7 Personen bitte als erstes raus gelassen werden. Dass alle so lange sitzen bleiben, bis wir durch sind. Zwei mal wurde das vom Pilot durchgesagt. Bitte alle sitzen bleiben, bis die Panama Leute vorne sind.

10 Minuten später, Flugzeug landet, viele klatschen (WTF?), Flugzeug steht, alle springen auf und kramen ihr Gepäck raus und Jenny steht im hinteren Teil des Flugzeuges und möchte gerne allen eine reinhauen, die mit ihren scheiß Koffern im Gang stehen.

Bei so was könnte ich echt ausrasten!

Als wir sieben uns alle rausgedrängelt hatten, wurden wir separiert und mit dem Bus zum Abfluggate gefahren. Dort mussten wir noch durch einen sehr laschen Security Check (Wasserflasche kein Problem, Laptop raus holen nicht nötig - Karibik halt) und unsere Bordkarten umtauschen. Auch hier musste ich noch mal mein Rückflugticket zeigen. Als der Boarding Pass gescannt wurde, ploppte wieder das rote Licht auf, aber die Dame hat mich netterweise einfach weiter gewunken. Und et voila, wir haben es tatsächlich alle zu unserem Anschlussflug geschafft und zwei Stunden später war ich endlich da. Mit der Dame von der Immigration habe ich mich ein bisschen in einem Mix auf Spanisch und Englisch unterhalten und sie hat sich überhaupt nicht interessiert für mein Rückflugticket und hat netterweise meinen Reisepass sehr platzsparend gestempelt. Zu meiner Überraschung stand mein Rucksack schon bei er Gepäckausgabe bereit (well done Dominican Republic) und niemanden interessierte sich dafür, dass ich noch jede Menge Nüsse mit im Gepäck hatte (hab ich wahrheitsgemäß natürlich bei der Deklaration angegeben).
Dieses Mal habe ich mir auch den Luxus gegönnt und bei meinem Hotel (noch so ein Luxus) einen Fahrer bestellt, der mich abholt. Wie schön, wenn man seinen Namen auf so einem Kärtchen liest!

Mein Hotel war auch eine sehr gute Wahl, so ein himmlisches Bett hatte ich schon lange nicht mehr und bin um kurz vor elf auch innerhalb von Sekunden eingeschlafen und um kurz vor 5 Uhr morgens wieder aufgewacht. Hello Jetlag!

Heute bin ich ins Hostel gezogen und ab jetzt ist das Leben im Luxus vorbei, ab sofort gibt es wieder Hostelbett, sonst komme ich mit meiner Knete nicht weit.

Morgen beginnt mein Spanischkurs, damit das Abenteuer Mittelamerika auch bald richtig beginnen kann.

Over and out aus dem heißen und schwülen Panama City.