Thailand...endlich in Chiang Mai.....doch letztendlich „We love Pai“

Bangkok,
da wären wir wieder...diesmal am DMK Airport (Don Muang), 4 Stunden..Zeit zu essen..kurz die Füße hochzulegen und wieder einchecken nach Chiang Mai. Ab in den nächsten Flieger Richtung Norden. Kleiner Flughafen, ein Gepäckband, zwei Taxistände. Günstigsten genommen und Richtung Hotel. Müde, dunkel weil schon spät. Ein Tag mit 2 Flügen und vielem warten macht extrem müde. Endlich angekommen im ersehnten Hotel, welches sich als komische Backsteinbutze mit unendlich vielen Löchern nach außen und undichtem Moskitoschutz herausstellt. Man könnt auch munkeln, dass alleinstehende Touristen hier ab und an ein tete-a-tete haben. Anstatt eines hübschen Gemäldes hing eine Liste im Zimmer. Auf dieser wurde erwähnt das Besuch im Zimmer nicht gestattet sei, es sei denn dieser Besuch ist angekündigt und man zahle dafür einen kleinen erschwinglichen Obolus. Duschen ist dann ebenfalls dem Besucher gestattet. Egal. Bett ist Bett. Zentral gelegen ist es allemal und unseren unangekündigten Besuch mussten wir nicht anmelden. Mücken dürfen umsonst und in großer Anzahl in den Gästezimmern hausen!
Chiang Mai.
Erster Tag, kleine ausgedehnte Erkundungstour durch die Stadt und den Markt um sich einen Überblick zu verschaffen. Laut Plan stand ein Kochkurs in einer der örtlichen Kochschulen an. Etliche Broschüren gewälzt und 2 Kochschulen anvisiert. Die eine per Internetkontaktformular angeschrieben und die andere direkt besucht um einen Termin für den nächsten Tag zu ergattern.
Die netten Damen hatten aber nur ein Lächeln auf den Lippen mit den Worten „Thursday........next Week....tja....das war also schon mal nichts... Kochkurs haben wir also schon fast abgeschrieben.
Aber irgendwie wird ja immer alles gut! Nachmittags Mails gecheckt. Eine Zusage für den nächsten Tag. Hooray, was für ein Glück. Also wohlgelaunt abends zum Essen in die Stadt (4 Minuten) und auf dem Rückweg zu einem sehr strangen Livekonzert mit selbstgekaufter Cola und Thaiwhiskey/Rum (man weiß nicht genau, was es ist....Schmeckt wie Whiskey...steht aber Rum drauf). Den teilweise 30 minütigen Lieder gelauscht..oder war das ganze doch nur eine Werbung dafür, dass man zur anstehenden Wahl gehen soll? Wir hätten vorher Thai lernen sollen!

Kochschule, Abholung bestens geklappt, auf dem Weg alle eingesammelt. Amis, ein holländisches Pärchen und ein Chinese/Koreaner/Japaner mit seiner ca. 10 Jahre alten Tochter, extra angeflogen, weil sie darüber einen Fernsehbeitrag gesehen hatte. Also bunt gemischte Truppe.

War wirklich hervorragend. Der junge Herr, der uns mit eingesammelt und ein paar Sachen im local market gezeigt hat stellte sich als unser Koch vor. Alle unter Anleitung gezauberten Gerichte wurden natürlich direkt verspeist und man kam vor lauter lecker-schmecker Essen fast gar nicht mehr dazu weiter zu kochen. Selbst eine Angestellte leckte den Kochlöffel von einem von uns genüsslich ab und hielt den Daumen hoch. Grinste nur während sie weiter den Löffel abschleckte.
Sehr zu empfehlen diese Kochschule, vor allem da jederzeit alle Kochgeräte immer wieder blitzeblank und wie durch ein Wunder parat standen.

Nächsten Tag hieß es dann schon „Goodbye Chiang Mai.....Hello Pai“.
Der lokale Reisedealer, verschaffte uns einen Fahrt im Minivan mit dem AYA-Service Richtung Pai. AYA, kleines wuseliges Unternehmen, aber man ist unorganisierteres (wie unsere spätere Schiffsreise) gewohnt und es gibt immer irgendeinen Ausweg. Eventuell hatten einfach nur wir das Glück/Pech, oder alle Angestellten von AYA fahren so höllisch wie unser Fahrer. Die Reise nach Pai geht hoch hinaus...in das Gebirge...762 Kurven. Anfangs einfach nur schnell unterwegs auf geraden Straßen, kein Gehupe wie sonst. Doch dann zeigte sich der kleine Kamikaze in dem Mann vorne rechts am Steuer, denn sobald die erste Kurve erreicht war quietschten die Reifen. Ja drohten bei jeder Kurve gar zu platzen.
Eine sehr, sehr rasante Fahrt. Ein wenig wie die „Wilde Maus“ auf dem Dom. Mit 4 Euro nur günstiger, da die Fahrt fast 3 Stunden geht. Aber immerhin, endlich mal nicht stundenlang brauchen um ans Ziel zu kommen. Motto Rein in Bus, Spucktüte bereit halten und ab dafür."
Am Ziel nur noch Rucksack aufschnallen und in der Dämmerung 20 Minuten planlos aber mit Orientierung (ein Hoch auf die moderne Kommunikationstechnik) zum Quartier trotten.

Herzlicher Empfang. Wunderschöne Anlage. Bambusbungalowzimmer...mit Deutschen nebenan...aus..na wo wohl: Hamburg. Mehr als ihre Stimmen vernahmen wir aber nicht, da unser Tagesrhythmus wohl ein bisschen anders verlief. Die Nacht auf der Walking Street zwischen Ess-, Verkaufs- und Barständen verbracht und gemerkt, das dieses kleine Pai einfach sehr entspannt und nicht so stinkig und damit viel schöner ist als all diese grossen Städte ist.
Tags darauf, in der Hoffnung Fahrräder aufzutreiben, Pai einfach mal zu Fuß erkundet (ist ja nüsch sooo groß - letztendlich kennen wir die Stadt immer noch nicht komplett). Tja ..Räder...wenn man sie unbedingt will sind sie Mangelware, aber egal, Pläne kann man umschmeißen oder aufschieben, am nächsten Tag geht die Sonne auch wieder auf!
Genau das haben wir gemacht und am Tag darauf haben wir dann glücklicherweise fahrbare Untersätze auftreiben können (nach dem Motto, der frühe Radler bekommt das Bike), welche uns dicht an den Nationalpark brachten, wo wir in der Hitze brutzelnd entlang eines Baches einen Wasserfall besuchen wollten. Dieser war nicht groß der Rede wert. Aber, wie so oft: „der Weg ist das Ziel“. Wunderschöner und abenteuerlicher Wanderweg, der oft quer durch den Wasserlauf führte, irgendwann einmal steil den Berg hinaufging und immer wieder von kleinen Kletterpartien begleitet wurde.
Querungen durch den Wasserlauf, ab und an natürlich die eine oder der andere, der ein wenig nass wurde. Fiese Spinnen unterwegs getroffen, die wirklich in Ekelmassen aufeinander hockten. Rückweg in ein wenig Hektik, da die Sonne doch unterzugehen drohte. Hierbei wurde am Ende auch nicht mehr viel Wert darauf gelegt, trockenen Fußes über den Fluss zu kommen.
Und seitdem sind die Schuhe durchgängig noch nicht wirklich wieder trocken. Als Belohnung für die Anstrengungen des Tages noch ein Thai-BBQ am Abend...mit Fleisch, Bacon, bisschen komischen Zeugs, noch mehr Fleisch und soviel Bacon wie geht und der Magen gerade noch gewillt ist aufzunehmen.
Als Highlight des letzten Tages in Pai den Grand Canyon Thailands angepeilt. Und es lag ja auch noch ein Wasserfall auf dem Weg dorthin und heiße Quellen...also noch mal los, das Fahrrad gesattelt. Richtung erstem Wasserfall. Mühselige Plackerei - Große Hitze, Berge und Fahrrad sind keine gute Kombination. Der noch langweiligere Wasserfall als tags zuvor wurd erreicht. Alibifoto geschossen. Auf dem Rückweg zur Straße und weiter zum Canyon hats dann leider einen von uns den Hinterreifen gekillt. Mäh. Zu Fuß durch die Hitze schiebend, kreuzte uns netterweise ein kleiner Saftservice, der sich als Farm herausstellte, die ungefragt eine komplette Vollverpflegung gegen Spende vor uns abstellte.Wir in den Hängematten liegend. Super. Und vor allem lecker! Roselle (Wilde Hibiskusblüte?) Somit konnten wir gut gestärkt nach Abgabe kleiner Spende, aber immer noch plattem Reifen, den Rückweg antreten. Die Hilfsbereitschaft einiger Thais hat leider nicht geholfen (Stichwort Königlich-Thailändischen Streitkräfte und Spaziergang mit zweien von jenen um eine Luftpumpe im Ort aufzutreiben). Der Reifen muss so komplett durch gewesen sein, da half auch die automatische Pumpe bei der örtlichen Werkstatt nicht mehr. Also weiter durch die Bruthitze, nicht mehr zum Canyon, nicht mehr zu den heißen Quellen, sondern den Rückweg nach Pai antreten. Enttäuscht, denn den Canyon wollten wir doch so gerne sehen.
Als kleine Wiedergutmachung für uns selbst, ging es abends mal klassisch Burgeressen. Und bekamen den besten Veggieburger ever vorgelegt.
Dann mal wieder an die lästige Reiseplanung gemacht, Weiterflüge schnell gebucht...denn weiter musste es gehen. Leider..denn "We love Pai"..Bye-Bye.....ab in den Süden.....Richtung Wasser....Meer folgt!

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Kommentare: 4
  • #1

    Daddy D (Dienstag, 18 Februar 2014 09:23)

    Hi, was soll man noch schreiben ?
    Wie immer tolle Fotos und Berichte, den kochkurs hätte ich auch gerne mitgemacht, ach und überhaupt, wenn die tolle MAN nicht wäre, würde ich auch gerne losziehen.
    Aber noch 2 Wochen und 1Tag und es geht nach Gomera, allerdings ist meine Vorfreude ganz leicht eingeschränkt, da nicht alle mitkommen die ich gerne dabei hätte - aber die Trommeln haben schon bis ins ferne Asien getrommelt, glaub ich ;-) Weiterhin ganz viel Freude
    PS. Ab 03.04. wird die Maus wohl Deinen Kochkreis-Platz einnehmen...

  • #2

    Maus (Dienstag, 18 Februar 2014 18:00)

    Jenny - mal wieder großartig!!!

    Und keine Angst, ich nehme meinen Kochkreis-Platz wieder ein...deiner wartet noch auf dich ;-) Nicht dass Daniel seine Idee von der Aufnahmegebühr für Wiedereinsteiger wieder aufnimmt... ;-)

    Wenn wir dann alle wieder vereint sind, können wir gemeinsam Thai-Curry kochen. Mein Mörser steht bereit...!

    Countdown: 11 days to Paris! :)

  • #3

    derhimmelistblau (Mittwoch, 19 Februar 2014 14:26)

    Ach ja, La Gomera wäre ich ja auch gern mit, und Paris ist sowieso auch toll..... Habt schöne Tage in den jeweiligen Destinationen. Und ja, lieber Daddy, die Vöglein haben schon leise in mein Ohr geträllert, bin aber immer offen für weitere Infos :-)
    Maus, deinen KK Platz hat doch die Himbeerbrumsel damals bekommen, du bekommst nimmst dann jetzt wohl meinen ein. Naja, wer weiß, was sich bis zu meiner Rückkehr da noch so tut... noch geb ich die Hoffnung nicht auf da wieder reinzukommen!
    LG aus Borneo
    die Jen

  • #4

    Kubi (Freitag, 07 März 2014 10:09)

    Hallo Jen,

    kann mich dem nur anschließen! Wie immer ein toller Bericht und schade, dass es mit dem Canyon nichts mehr wurde...dafür hattet ihr ja aber trotzdem viel zu sehen gehabt.

    Wenn Du dann also wieder in HH und beim Kochen mit am Start bist, wissen wir ja schonmal was es dann geben wird. Wer von uns darf den Kochlöffel dann ablecken? ;-)

    Viele Grüße,
    Kubi