Wie schön, wenn man vom Flughafen abgeholt wird! Brad hatte ich 2005 in Australien kennengelernt, wir hatten damals für einige Wochen zusammen gearbeitet, ich habe bei ihm und seiner Familie in
dem Jahr Weihnachten gefeiert, er hat mich vor einigen Jahren in Hamburg besucht und vorletztes Jahr waren wir zusammen campen...
Da AirAsia X von Kuala Lumpur nicht nach Neuseeland fliegt und ich sowieso über Australien fliegen musste, war dies die perfekte Gelegenheit für einen Zwischenstopp in Melbourne und dem Brad mal
wieder "Hallo" zu sagen.
Da ich Melbourne schon recht gut kenne, verzichteten wir auf das typische Touri-Sightseeing-Programm und fuhren nur zum Queen Victoria Market um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Hier wurde mit
Millionen Leckereien gelockt, Lebensmittel, auf die ich monatelang verzichten musste. Käse. Wurst. Oliven. Brot, richtiges Brot. Lachs. Doch der Verzicht musste weiter anhalten, ich gab mich
glücklicherweise nicht dem Shopping- und Fresswahn hin, Australien ist einfach mal so Schweine teuer geworden in den letzten Jahren. Und in einem Tag konnte ich ja auch sowieso nicht Unmengen in
mich rein stopfen. Und der Magen musste noch ein bisschen geschont werden... Aber Aussieburger zum Abendessen mussten sein und meinen Lieblingschips konnte ich auch nicht widerstehen :-) .
Eineinhalb Tage Australienaufenthalt... Immerhin haben wir uns bzw. ich mir Frankston angeguckt, ein Vorort von Melbourne in dem Brad lebt, sind durch einen Skulpturenpark spaziert und ich hatte
außerdem Gelegenheit einen Frühjahrsputz zu machen (Frühjahr im Sinne von früh im Jahr und nicht von Frühling wohlgemerkt, denn der ist nur auf eurer Seite der Erdkugel, hier steht der Herbst vor
der Tür :-( ), habe meinen Rucksack ausgesaugt, ausgemistet und die Waschmaschine ausgenutzt.
Wisst ihr, das total schön war? Von den Aussieburgern und den Chips mal abgesehen? Durch eine Stadt zu laufen und sich nicht "anders" zu fühlen. Nicht aufzufallen. Es drehte sich niemand nach mir
um, es starrte mich niemand an. Klar, wenn ich meinen Mund aufmache, erkennt jeder, dass ich kein Local bin, aber vom Aussehen her, steche ich hier nicht aus der Masse raus.... Und ich konnte
plötzlich jeden und alles verstehen, das ist zur Abwechslung mal wieder richtig toll...! Keine Angst haben zu müssen, dass man an jeder Ecke beschissen wird, oder das mir jemand meine Handtasche
wegreist. Richtige Fußwege zu haben, die nicht durch Garküchen, Motorroller unbegehbar sind oder einfach plötzlich aufhören. Kein Müll überall. Trinkwasser aus dem Hahn! Und das allerschönste:
das ich kurzzeitig vergessen hatte, wie schön Australien ist und ich innerhalb weniger Stunden doch wieder dieses Heimatgefühl hatte.
Doch leider hatte ich nur einen Tag eingeplant.... und der ging so schnell vorbei.
Netterweise wurde ich nächsten Tag wieder am Flughafen abgesetzt. Good-bye Brad. Good-bye Australien und bis zum nächsten mal. Denn ich werde wieder kommen. Der Zauber von Oz hat mich noch immer
in seinem Bann!
Kommentar schreiben
Kubi (Mittwoch, 26 März 2014 15:51)
Hallo Jen,
schön wieder von Dir gehört zu haben. Ich glaube, so ein kurzer Stop in einem Ort, der für uns Westler gewohnt ist .... also unseren Vorstellungen von Zivilisation entspricht .... muss auch mal sein. Hättest Dir ruhig zwei drei Tage mehr gönnen können ;-)
Viele Grüße
und bis bald,
Kubi
Kim (Donnerstag, 27 März 2014 12:19)
Juhu Jenny,
überlegst du gerade, deine Pläne über den Haufen zu schmeißen und zurück nach OZ zu gehen?
Würde mich nicht wundern...
Alles Liebe,
H und K
C.R.S. (Freitag, 18 April 2014 15:20)
schön ... ich hoffe es geht dir sehr gut ...